Spritzenautomatenprojekt

Das Spritzenautomatenprojekt gibt es seit 1989. Es richtet sich an Drogen gebrauchende Menschen und wird durch die Aidshilfe NRW umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das überregionale Angebot mit über 100 Automaten, die rund um die Uhr Einwegspritzen, aber auch Pflegesets und Kondome zum Selbstkostenpreis zugänglich machen und zugleich die sichere Entsorgung gebrauchter Spritzen ermöglichen, hat sich bewährt. Die Automaten ermöglichen einen diskreten und anonymen Zugang zu sterilen Spritzutensilien.

Das Spritzenautomatenprojekt ist ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der akzeptierenden Drogenarbeit in NRW. Es geht nicht um die Entwöhnung vom Drogenkonsum, sondern um die Verbesserung der Lebensbedingungen von Drogen konsumierenden Menschen. Schäden, die mit dem Gebrauch von Drogen einhergehen können, sollen reduziert werden (harm reduction).

Geschichte des Projekts

Es ist eine der kleinen Erfolgsgeschichten der letzten 30 Jahre. Im April 1989 wurden in NRW die ersten Spritzenautomaten aufgestellt – einer davon in Oberhausen.

Zu Beginn gab es Widerstände, die sich formierten. Ein Ansatz, der Drogenkonsum akzeptiert und Möglichkeiten des Konsums ermöglicht, war damals undenkbar. Die Haltung änderte sich jedoch aufgrund der Erfolge in der Prävention, sodass im Juni 1991 ein zweiter Spritzenautomat in Oberhausen in der Nähe des Hauptbahnhofes aufgestellt werden konnte.

In den letzten dreißig Jahren hat sich einiges getan. Der akzeptierende Ansatz hat sich weitestgehend durchgesetzt und die Spritzenautomaten zählen als eines der Paradebeispiele des Safer-Use-Gedanken: „Wenn du schon konsumierst, dann achte aber auf deine Gesundheit“.

Spritzenautomaten

Spritzenautomaten in Oberhausen

Die Automaten sind Eigentum der Aidshilfe NRW und wurden bis 2024 über 35 Jahre lang ehrenamtlich und zum Selbstkostenpreis durch die Aidshilfe Oberhausen e.V. betreut. Im Januar 2024 fand eine Übergabe an das Diakoniewerk Oberhausen statt, welche künftig die weitere Betreuung und Bestückung übernimmt.

Täglich rund um die Uhr können sich drogengebrauchende Menschen diskret und anonym mit Einmalspritzen, aber auch mit Pflegesets und Kondomen versorgen. Die Befüllung der Automaten richtet sich nach dem Bedarf der drogengebrauchenden Menschen.

 

Das Sortiment

Die Spritzenautomaten sind mit Spritzen sowie Kanülen in verschieden längen bestückt. Eine Verpackungseinheit umfasst jeweils ein Spritzbesteck mit Filter und kann durch den Einwurf von Münzgeld an den jeweiligen Automaten bezogen werden.

Neben den Spritzbestecken werden auch Pflegesets (Inhalt: Hautcreme und Vitamin C), Caresets (Inhalt: Stericup und Filter), Kondome sowie Smoke-It-Sets (Inhalt: Folie und Röhrchen) u.Ä. angeboten.

Die Standorte der Automaten in Oberhausen

Zuständigkeit

Für Fragen zur Befüllung und Betreuung:

Diakoniewerk Oberhausen gGmbH
Helmholtzstraße 145
46045 Oberhausen

Homepage des Diakoniewerks Oberhausen gGmbH

Aidshilfe NRW e.V.
Lindenstraße 20
50674 Köln

Homepage der Aidshilfe NRW e.V.