Für eine bessere Gesundheitsversorgung und Prävention hinter Gittern
Drogen konsumierende Menschen gehören nicht ins Gefängnis. Die Legalisierung kann den Handel mit manipulierten, gestreckten und der Gesundheit noch mehr schadenden Drogen zerschlagen. Es kann nicht angehen, dass Menschen inhaftiert werden, weil der Politik keine sinnvollen Lösungen gesellschaftsimmanenter Konflikte und Probleme einfallen.
Seit 30 Jahren engagieren wir uns in der Beratung und Betreuung von Inhaftierten. Erfolge wie der verbindlich verordnete freie Zugang zu kostenlosem Präventionsmaterial für alle Inhaftierten oder das hohe Vertrauen, das unsere Leute bei vielen Bediensteten in den Gefängnissen genießt, zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber wir wollen noch mehr!
Wir fordern endlich die Umsetzung des so genannten Äquivalenzprinzips, das heißt der Sicherstellung der gleichen Bedingungen für Prävention, Gesundheitsvorsorge und Behandlung, wie sie auch „draußen“ herrschen. Es kann nicht sein, dass Menschen kränker aus dem Gefängnis kommen, als sie hereingegangen sind, bloß weil ihnen der Zugang zur umfangreichen Behandlung vorenthalten wird oder weil sie keine Möglichkeiten haben, mit sterilen Spritzen Drogen zu konsumieren.
Seit über 20 Jahren werden wir mit unserer Forderung nach sterilen Spritzen im Strafvollzug abgespeist mit Argumenten, die schon damals nicht der Realität entsprachen, die dank neuester Erkenntnisse inzwischen längst widerlegt sind und an die noch nicht einmal Abgeordnete unseres Landtags mehr glauben. Schluss mit der Blockadepolitik, wir wollen mehr!