Wir wollen mehr Mut
Seit langem tritt die Aidshilfe NRW für die Stärkung der Rechte von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern ein. Es ist unrealistisch und unsinnig, Sexarbeit verbieten zu wollen. Wer diese Tätigkeit ausüben will, soll dies unter sicheren und menschenwürdigen Bedingungen tun können, ohne dabei die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Nur so haben auch wir als Aidshilfe die Möglichkeit, sie zu erreichen und ihnen Beratung und Prävention anzubieten.
Vier Jahre berieten Expertinnen und Experten beim „Runden Tisch Prostitution NRW“ im Gesundheitsministerium und auch wir waren dort vertreten. Das Land wollte diese Expertise nutzen und auch an die Bundespolitik weitergeben.
Doch das, was Familienpolitiker von Union und SPD in Berlin unlängst als Entwurf eines neuen „Gesetzes zum Prostituiertenschutz“ vereinbarten, enttäuscht über alle Maßen.
Die Aidshilfe NRW forderte die Regierungsparteien auf, unsinnige Symbolpolitik zu unterlassen, stattdessen echte Hilfsangebote für Menschen in der Sexarbeit zu schaffen und auch für die entsprechende finanzielle Ausstattung der niedrigschwelligen Hilfe zu sorgen. Vom Land NRW erwarten wir, die Ergebnisse des Runden Tisches nun auch umzusetzen. Wir wollen mehr Mut, keine Stammtischlösungen, sondern mehr Rationalität in der Politik.